In Mannheim, Viernheim und anderen Städten in der Metropolregion gingen in der vergangenen Nacht zahlreiche Notrufe wegen einem vermeintlichen Großbrand ein. Teilweise rückte die Feuerwehr aus, in vielen anderen Fällen aber konnte schnell Entwarnung gegeben werden: Der beobachtete Feuerschein stammte nicht von einem angenommenen Großbrand sondern vielmehr von einem Steamcracker bei der BASF SE in Ludwigshafen, bei dem derzeit kontrolliert Gase abgefackelt werden.
Wegen kurzfristiger Reparaturmaßnahmen muss der Betrieb des Steamcrackers kurzzeitig unterbrochen werden, wie die BASF auch auf den Sozialen Medien mitteilt, seit Mittwochnachmittag kommt es daher zur Fackeltätigkeit im Werksteil Nord. Überschüssige Gase werden über eine 140 Meter hohe Hochfackel verbrannt, wobei sich auf dem Turm eine etwa 20 Meter hohe Fackel bilden kann. Der Feuerschein dieser Fackel ist besonders nachts im großen Umkreis bis in die Haardt (Pfälzer Wald) sowie in den Odenwald hin sichtbar. Die Fackeltätigkeit dauert voraussichtlich noch bis zum Wochenende an.
Der Steamcracker spaltet unter Zusatz von Wasserdampf bei etwa 850 Grad Hitze Rohbenzin auf. Dabei entstehen unter anderem Ethylen und Propylen, beides unverzichtbare Grundprodukte für die Herstellung vieler BASF-Produkte in Ludwigshafen. Aus Ethylen und Propylen werden unter anderem Kunststoffe, Lacke, Waschrohstoffe und Pflanzenschutzmittel hergestellt.