Seit Ende 2020 stand das SpaceX Starlink Satelliten Internet nur einigen handverlesenen Beta-Testern in den USA und Kanada zur Verfügung, doch nun bereitet sich Starlink auch auf den Start außerhalb von Nordamerika vor, wie es auf der Anmeldeseite von Starlink heißt. Ab Mitte 2021 soll demnach das Internet aus dem Weltall auch in Deutschland an den meisten Standorten mit einer Übertragunsrate zwischen 50 und 150 MBit/s und einer Zeitverzögerung zwischen 20 und 40 Millisekunden zur Verfügung stehen. Es kann aber auch kurze Zeiträume ohne Datenverbindung geben. Die Zugänge sind offenbar begrenzt, eine definitive Zusage kann Starlink bei der Anmeldung nicht geben. Das Internet aus dem Weltall kostet 99 Euro im Monat, dazu kommt eine Bereitstellungsgebühr von 59 Euro sowie für die technischen Empfangsgeräte nochmals eine Gebühr von 499 Euro. Lange überlegen sollte der Interessent nicht, nach der Verfügbarkeitsprüfung seines Standortes hat der Interessent nur 15 Minuten Zeit, sich verbindlich anzumelden.
Grundlage des Starlink Satelliten Internet aus dem Weltall sind die kleinen, nur 260 Kilogramm schweren und 1,1 x 0,7 x 0,7 Meter messenden Starlink-Satelliten, von denen mittlerweile knappe 1.200 Stück in eine erdnahe Umlaufbahn geschossen wurden. Etwa 40.000 solcher Satelliten sollen später einmal eine weltweite flächendeckende Nutzung des Breitband-Internets gewährleisten, derzeit erfolgen etwa zwei Raketenstarts pro Monat mit je 60 Satelliten an Bord vom amerikanischen Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus.
Das Foto entstand am 24. April 2020, zwei Tage nach dem Start der siebten Starlink Mission von Cape Canaveral. Damals setzte die wiederverwendbare Falcon 9-Rakete 60 Satelliten in einer Umlaufbahnen in 250 Kilometern Höhe aus. In der Anfangsphase gleich nach dem Aussetzten im All befinden sich die 60 Satelliten noch in einer Reihe dicht hintereinander, sie sehen aus wie eine Lichterkette oder ein Zug im Weltall. An jenem 24. April 2020 flogen die Satelliten in augenscheinlich geringer Höhe von nur 27 Grad von Nordwest nach Südost (von rechts nach links auf dem Foto) quasi parallel über das Mannheimer Schloss. Erst danach trennen sie sich und erreichen ihre endgültige Position in einer polnahen Umlaufbahn in 550 Kilometer Höhe. Es war eine der letzten Missionen, bei der diese Lichterketten zu beobachten waren: Bei den folgenden Missionen erhielten die Satelliten sogenannte Sonnenblenden, damit sie in der Dunkelheit des Nachthimmels nicht erkennbar sind.
Was damals noch so spektakulär aussah, erlebt nun den nächsten Schritt: Ein Jahr später versorgen diese 60 zusammen mit den anderen bereits ins All geschossenen Starlink-Satelliten die Metropolregion mit Internet aus dem Weltall.