Am 6. Oktober war Neumond. Und jetzt, zwei Tage später, ist bereits der neue Mond für kurze Zeit am Mannheimer Abendhimmel zu sehen: Nur etwa fünf Prozent des Mondes sind aktuell von der Sonne beschienen, der Rest des Mondes liegt noch im Schatten der Erde. Daher ist nur eine schmale Sichel derzeit im Westen kurz nach Sonnenuntergang zu sehen.
Heller Meteorit am Nachthimmel über Europa
Der Blick in den Nachthimmel lohnt sich zur Zeit. Erst gestern war ein Meteorit am Mannheimer Nachthimmel zu sehen. Oder besser gesagt über dem europäischen Nachthimmel. Zwischen Köln und Monaco als maximale Nord-Süd-Ausrichtung und zwischen Paris und Stuttgart (maximale West-Ost-Ausrichtung) war der Himmelbote zu sehen, der etwa zwischen Basel (Schweiz) und Verdun (Frankreich) ganz langsam am Nachthimmel mit einem deutlich sichtbaren hellen Glühen kurz vor 20.30 Uhr für Aufsehen sorgte.
Auch in der Metropolregion war der Meteorit deutlich zu beobachten: Eine Vielzahl von Sichtungen wurden aus der Region gemeldet. Die Beobachtungen aus Bensheim, Viernheim, Wilhelmsfeld, Eppelheim, Neustadt an der Weinstraße, Heidelberg, Sandhausen und auch aus Mannheim sprechen dabei einstimmig von einem farbigen, langsam von Ost nach West ganz tief fliegenden Objekt, das sich mittlerweile als ein in der Atmosphäre verglühender Meteorit bestätigte.
Nach Start in Neuostheim: Flugzeugabsturz bestätigt sich nicht
„Ich dachte zuerst, dass ein Flugzeug von Neuostheim gestartet war“, berichtet eine Mannheimerin aus der Oststadt, die namentlich nicht genannt werden möchte. Doch irgendwas stimmte nicht mit der gewohnten Flugbahn der sonst startenden Flugzeuge überein, das bemerkte die Augenzeugin gleich: „Irgendwie gewann das Flugzeug keine Höhe.“ Und auch das Licht am Himmel stimmte nicht mit dem Licht der Scheinwerfer von Flugzeugen überein: „Das Licht am Himmel war so grünlich und ganz hell.“
Schon fast schockiert sah sie, wie der Lichtpunkt ganz langsam am Himmel über dem Horizont verschwand. „Ich dachte, die haben das nicht geschafft. Ich habe Angst gehabt, dass jetzt gleich Feuerwehr und Rettungswagen am Haus vorbei rasen zur Absturzstelle des Flugzeuges.“ Doch es blieb ruhig. Auch in den späteren Nachrichten gab es keine Meldungen zu einem Absturz.
Erst am nächsten Tag erfuhr sie von dem Meteoriten. „Da hätte ich mir ja was wünschen können“, sagt die Mannheimerin nachträglich. Aber sie ist auch so glücklich: Denn dass ihre schlimmsten Befürchtungen beim Anblick des nächtlichen Himmelskörpers nicht eingetreten sind, ist auch schon viel wert.